Mittwoch, 4. November 2009
zukunft von Lykaon
Zukunft


Zwei Haende schlossen sich zaertlich ineinander, zu einer sanften Melodie schienen sie über das Parkett zu schweben. Das leben ist herrlich. Felix sah voller Freude in die Zukunft, die sich in den wunderschoenen Augen seiner Verlobten spiegel­te. Verlobt waren sie nun seit zwei Wochen, das Mitgift war heute ausgehandelt worden, ein enormes Mitgift, denn Marias Vater gehörte zu den oberen hundert dieses Landes. Selbst wenn Felix kein Jurist, mit besten Empfehlungen und Zeugnissen, waere, haetten sie trotzdem, allein mit dem Mitgift bis an ihr beider Lebensende ausgesorgt. Aber dies sollte keine Hochzeit des Geldes wegen werden. Nein. Sie fand einzig und allein um ihrer Liebe willen statt. Im naechsten Frühling konnten sie bereits heiraten. Von Freude ergriffen fegten sie in schnellem Schritt zur, schneller werdenden Musik durch den Saal. Der kristallene Kronleuchter brach das Licht in war­men Farben, die es ihnen gleich zu tun schienen und über den Boden tanzten. Durch die hohen Bleiglasfenster konnte man sehen wie die Sonne langsam hinter der fernen Hügelkette ver­schwand.

Depes Stand auf. Von Kraempfen geschüttelt zwang er sich in den gesplitterten Spiegel zu se­hen, der eines seiner, nur noch, wenigen Moebel­stücke war, die er noch nicht zu Geld gemacht hatte. Was er sah erschreckte ihn nicht, er hatte es schon viel zu oft gesehen um noch irgendeine Regung darauf zu empfinden. Tatsaechlich war das einzige was sich in ihm regte der Schmerz. Er sah wieder in den Spiegel, eine abgemagerte Ge­stalt sah wieder auf ihn. Seine graue, pergament­artige Haut legte sich in Falten um seine knochi­gen Arme, um seine holen Wangen. Seine waess­rigen Augen starrten ausdruckslos ins Nichts. Seinen gesprungenen Lippen entrang sich ein trockener Hustenanfall. Durch seinen von Schmerzen gepeinigten Verstand hallte ein einzi­ger Gedanke.
„Ich brauch den naechsten Schuss. Ich muss mir unbedingt „Gottes weißen Schnee„ von der Oberschwester holen. Verdammt ich brauch das Zeug sonst krepier ich noch.“
Doch Depes hatte kein Geld und auch nichts was es wert waere verkauft zu werden. Er stand auf und griff nach dem Krug Wasser der auf dem Hocker unter dem Spiegel stand, doch ein Anfall warf ihn zu Boden, er lag einige Augenblicke zit­ternd und krampfend da. Als er wieder ohne Hil­fe stehen konnte lief er, so schnell es ihm mög­lich war, zum Kloster. Angekommen. Keuchend verlangte er nach Oberschwester Atiram. Es dau­erte eine Ewigkeit bis Atiram mit ihrem falschen Laecheln vor ihm stand. „Gib’ mir den Stoff Oberschwester.
Engelsgleich und melodisch gab Atiram ihre Ant­wort:
“Nein, mein Sohn. Du hast kein Geld mehr, hab ich nicht recht? Hoer mir gut zu, ich sage dir dies nur einmal, der Verlobte von Maria ist bei ihr. Er ist wohlhabend, ja; um nicht zu sagen vermoegend.“
Aus den Falten ihres Talars zog sieh einen lan­gen, geschwungenen Dolch, den sie Depes in die geoeffnete Hand legte und seine Finger darum schloss.

Beschwingten Schrittes verlies Felix das Haus sei­ner zukünftigen Schwiegereltern, was es für ein schoenes, herrschaftliches, warmes Haus war. Voller Freude blickte er in die Zukunft, erst kürz­lich hatte er seine Praxis eröffnet und nun stand ihm die Hochzeit mit seiner, seit langem schon, Angebeteten bevor. Vergnügt zündete er sich sei­ne schlanke Elfenbein Pfeife an. Tief sog er den Rauch des wohl aromatisierten Tabaks in die Lungen. Er schien wie auf Wolken zu gehen. Wie im Flug schien der Erlenwald an ihm vorbei zu ziehen. Der Mond war aufgegangen so dass er keine Laterne tragen musste. Mondstrahlen vie­len silbrig auf den Weg, warfen wunderbare Ge­maelde auf die uralten, gewundenen Baeume.

Hinter einen Baum gedrungen, wartete Depes auf den Mann der jeden Augenblick hier vorbei kommen musste. Zitternd hielt er den Dolch. Das kalte Mondlicht schien die Erlen zum leben zu erwecken. Grausam streckten sie ihre dürren knorrigen Aeste nach ihm aus, doch hatte Depes keine Angst denn er kannte diese Wahnvorstel­lungen. Nein, er zitterte wahrlich nicht aus Angst, denn wovor sollte er Angst haben? Atiram hatte ihm schon so oft eroeffnet dass er ein Kind Gottes sei, gesegnet und gesalbt mit Schnee. Ein dürrer Zweig brach.
Anspannung.
Warten auf den richtigen Moment.
Schweiß tropfte von sei­ner Stirn.
Noch ein kurzer Augenblick, bis er sei­nen Rücken sehen konnte.
Depes sprang mit er­hobenem Dolch hinter dem Baum hervor.
Eine Klinge durchschnitt die kalte Winterluft.
Ein kurzer Schrei hallte zwischen den Erlen wie­der.
Eine Zukunft….Zerstoert.

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Freitag, 23. Oktober 2009
und wieder Lycaon
Macht
 
 
Der dumpfe Rhythmus hallte über die Felder. Immer wieder fuhr Hacke nieder um Boden­schollen aufzubrechen, immer wieder hob er seine dicken, braun gebrannten Arme.
Die vielen Jahre auf dem Feld hatten seine Muskeln gestraft, seinen Koerper stark ge­macht.
Er war nichts, ein kleiner Bauer auf seinem Feld, unmündig gemacht von den Maechtigen. Er war ganz unten, nie hatte er etwas anderes gekannt als Arbeiten und Steuern zahlen.
„Geboren um zu dienen, Glauben um zu hof­fen. Aber auf was hoffen, mein Sohn?“
Wie sein Vater zu sagen pflegte. Das was er zum leben hatte war nicht mal genug um sich am Abend im Gasthaus einen Krug Bier zu leisten
Er laechelte. Er laechelte immer, alle im Dorf mochten ihn deshalb, egal wie verzweifelt die Situation war, nie schien er zu verzagen. Wie­der schlug die Hacke auf den kargen, tro­ckenen Boden, wieder hob er sie… . Sein Feld war klein, wenn die Sonne das Land mit ihren roten Strahlen berührt wird er fertig sein, da­nach gab es eine Bürgerversammlung, denn wieder sollten die Steuern angehoben werden.
Erst vor wenigen Schlaegen seiner Hacke, war ein Wanderer an seinem Feld entlang geschrit­ten, freundlich hatte er ihn angelaechelt und mit seinem monotonen hacken aufgehoert. Was war sein dank gewesen? Der Wanders­mann hatte ihn angesehen. Mehrere Sekunden hatten sich gegenseitig in die Augen gesehen, tief und rein waren sie, die Augen des Wan­dersmann’s. Ein Schrei hallte durch die Land­schaft, so schrill und hoch das ihm die Ohren schmerzten. Der Wanderer rannte. Er rannte von ihm fort.
Egal. Was sollte es ihn kümmern. Er hob die Hacke ein letztes Mal, lies die letzte Erdscholle zerspringen. Geschafft, sein Tagewerk war vollbracht.
Fast ein ganzes Jahr spaeter war das Gasthaus bis auf den letzten Stuhl besetzt, die Anspan­nung war fast mit Haenden zu greifen. Die Steuern wurden wieder angehoben, schon zum vierten Mal dieses Jahr.
Er laechelte, wie er immer larchelte. Was sollte er sonst tun. Er war machtlos, Wortlos.
Willenlos?
Er sah sie sich an, all die von Zorn geroeteten Gesichter der ansaessigen Bauersleuten. Von jedem einzelnen ging dieser unbeschreiblich Geruch aus, eine Mischung aus Schweiß, Mist und Zorn. Doch einer fehlte. Sadu war nicht da. Sadu, immer wenn es eine Versammlung gab, fehlte er. Wieder hob sich das erregte Ge­murmel, er war müde, müde von den endlosen Diskussionen, die doch zu nichts führten. Er entschuldigte sich und ging.
Nach hause. Zu Frau und Kind. Ein kleines Laecheln umspielte seine Mundwinkel. Ein Kaltes Laecheln. Ein laecheln das jedes menschliche Gefühl fehlen lies. Mit be­schwingten Schritten folgte er dem steinigem Pfad zu der Windschiefen Hütte, die sie ihr Heim nannten.
Sadu stand in der Tür, die Hose offen, ein zu­friedenes Grinsen im Gesicht. Hinter ihm konnte er seine Frau sehen das Kleid noch halb geoeffnet. Ein Griff zur Schaufel. Ein Kraftvol­ler Schlag. Blut. Blut und ein Laecheln. Und jetzt zu der Schlampe die er geheiratet hatte.
Mit den Faeusten drosch er auf sie ein.
Der dumpfe Rhythmus hallte durch das Haus. Immer wieder fuhr seine Faust nieder um Kno­chen zu brechen, immer wieder hob er seine dicken, braun gebrannten Arme.
Die vielen Jahre auf dem Feld hatten seine Muskeln gestraft, seinen Koerper stark ge­macht.
Er war Stark, ein Gott, Herr über leben und Tod. Er war so maechtig, wie es kein Mensch vor ihm war. Das Blut wallte voll Erregung durch seine Adern. Er laechelte.
Seine Frau Tod, seine Tochter geschaendet und verkauft. Das Abendrot spiegelte sich sanft in seinen freundlichen Augen. Er laechelte, des­wegen hatten alle ihn gemocht. Er verzagte nicht, ob der Schling um seine Hals oder den Geschundenen Koerper. Sie hatten Ihn Ge­schleift, vom Morgengrauen bis die Sonne ih­ren hoechsten Stand erreicht hatte. Aber er laechelte und verzagte nicht denn er war maechtig gewesen.

Lycaon

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Montag, 19. Oktober 2009
Gefallene von Lycaon
Gefallene


"Fressen.....,quaelen.......,toeten......, das soll eure Strafe sein."
Diese Worte hallten immer wieder in Araels Kopf wieder. Jede Minute, jede Sekunde. Jeden Tag ,jede Nacht litten sie Schmerzen, Schmer­zen die ihnen schon laengst den Verstand ge­nommen haette, doch sie konnten ihn nicht verlieren, denn Gott hatte es ihnen verboten. Leid, Hass, Schreie, dass war ihre Welt, denn sie sind die Ge­fallenen. Arael war mit, Iroul in eine Familie ein­gefahren. Heiße Traenen ver­gießend, fraßen sie an den Eingeweiden einer Frau und zweier Kin­der, verdrehten ihren Ver­stand. Den Vater schonten sie, nur, um ihn ei­ner noch qualvolle­ren Strafe zuzuführen. Mit­leid fuhr in Iroul's Geist  doch konnte er nicht inne halten, ewig mussten sie Leiden denn sie selbst machten sich zu den Schlaechtern die sie nun waren. Sein Bruder Ramiel musste einem verliebten Koehler die Seele nehmen, nur um seiner Geliebten Schmerz zu bringen. Er hatte Ramiel gesehen als er die Seele in die Hoelle brachte, die Augen trüb, der Blick abgestumpft, eine gemarterte Seele, ein Gefallener. Oft musste Iroul an die Geschichte denken die ihn zu einem Gefallenem gemacht hatte, die Ge­schichte seines Fall's.
Gott schuf sich Untergebene mit nahezu unbe­grenzter Macht, doch ohne Seele um sie vor Leid zu schützen. Aeonen und Aeonen herrschte Frie­den und Glück im Pantheon, bis Gott die Men­schen schuf. Warum Gott die Menschen schuf? Gott war einsam; er hatte zwar seine Engel doch die vermochten ihn nicht recht zu verstehen, denn sie hatten zwar Macht aber doch keine See­le. So schuf Gott die Menschen. Als einige Engel dies sahen fühlten sie sich unfair  behandelt un­ter ihnen waren auch Arael, Iroul und Ramiel. Voller Zorn traten sie vor Gott. Den Gott der sie geschaffen hatte. Der Gott für den sie existierten. Den Gott der sie verraten hatten. Sie betraten die Halle, in der es keine Fenster gab, und doch war es dort immer warm, immer wehte ein frischer Wind. Gott saß auf seinem Thron aus weißem Marmor und betrachtete voller Zuversicht sein neues Geschöpf. Ihr schlohweißes Haar rahmte ihr unschuldiges Gesicht ein. Ihre weiße, fast durchsichtige Haut, ihre roten Lippen so weich und glaenzend, ihre Augen so voller Liebe und Gnade. Ein azurblaues Kleid schlug sanfte Wellen, wie der ruhige Ozean. "Gott!" rief Michael, ihr Anführer "du schufst selbst die Menschen mit einer Seele und uns willst du sie vorenthalten?"
Gott sah Michael an
"Eine Seele bringt euch mir nicht naeher son­dern sie treibt einen Keil zwischen uns, meine Engel. Ich gab euch keine Seele um euch zu schützen, denn habt ihr keine Seele seid ihr auch frei von Leid"
"So gib uns eine Seele, Gott, der du dich ge­recht nennst, denn wir koennen selbst ent­scheiden ob wir beschützt werden wollen oder nicht." Eine einzelne Traene verunzierte das Antlitz Gottes.
„So sollt ihr eine Seele erhalten, meine lieben Freunde.“
Gottes Stimme bebte vor Trauer. Sie erhob sich, und küsste jedem Engel sanft auf die Stirn. Die Engel spürten die Seele in sich, sie verstanden Dinge die sie nie zu verstehen mochten. Die En­gel wollten tanzen, so groß war ihre Freude über die Seelen die sie erhalten hatten doch wieder er­hob sich die Stimme Gottes.
"Jetzt habt ihr alle eine Seele, doch habt ihr euch gegen mich aufgelehnt, und da ich Gott bin, der der sich der Gerechte nennt, muss ich euch be­strafen. Voller Trauer werde ich euch nun leiden sehen, ohne Seele ward ihr mir gleichgestellt, doch nun habt ihr euch mit dem Menschen gleich gemacht." 
Ihre stimme zitterte wie die einer alten Frau
"Fressen....., quaelen......, toeten......, das soll eure Strafe sein."
Gott bannte die Engel aus dem Pantheon, und trauerte denn durch das was sie Geschaffen hat­te, hatte sie alles andere verloren. Die Engel, die Wesen die aus dem Essenz des Guten be­standen, hatten gesündigt. Nun waren sie dazu verdammt den Menschen Leid und Verzweif­lung zu brin­gen, doch litten nicht die Men­schen die groeßten Qualen, sondern die Gefal­lenen.
Arael horchte tief in dich hinein. Seine Seele schrie vor Schmerz, Arael wollte weinen doch konnte er nicht. Er sah die Zukunft der Familie. Der Vater der in der Hölle Qualen litt die nie­mand in Worte fassen konnte, Mutter und Töch­ter fuhren auf in den Himmel, doch wa­ren sie al­lein, einsam, schweigsam. Immer wie­der zuckten Bilder des Leids durch seinen Geist, so viel Leid dass er in den unzähligen Jahren verursacht hat­te. Selbst zur Hoelle ge­fahrene Sünder konnten auf  Vergebung hof­fen, doch sie nicht, denn so lange es Menschen gab mussten sie weiter toeten weiter sündigen. Und für jede Sünde würden sie gestraft wer­den. So war es schon immer, und so würde es auch immer sein.
So fraßen sie......so quaelten sie.......so toeteten sie........und so weinten sie.

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Montag, 19. Oktober 2009
Sehen können . . .
Sehen koennen...

Es war einmal ein Mann, der einst seine ganze Familie verlor, da er nicht erkannte, dass sich Daemonen an ihren Seelen labten. Diese Daemo­nen brachten seiner Familie einen Qualvollen Tod. Die ganze Zeit, die sie dahinsiechten, war er bei ihnen, und doch konnte er ihnen nicht hel­fen. So begannen alsbald die Schmerzen die seine Familie litt auch ihn zu quaelen. Und er musste zu sehen wie sie vergingen. Kalt. Ohne jede Ge­fühlsregung sprach er zu Gott. Sein Gesicht weiß, weiß wie das Gesicht eines Toten. Seine Augen waren starr in die Ferne gerichtet, als koennen er durch Mauern und Waende, tausend schritt weit blicken. "Gott, höre meine Worte, schenk mir Augen die die Seele der Menschen erblicken können, so dass ich nie mehr so leiden muss." Hinter ihn trat ein kleines Maedchen mit schloh weißem Haar. Haar, so weiß wie frischer Schnee.Sie trug ein Kleid so rot wie frisches Blut. Leuchtend wie der reinste Rubin.
"Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen; aller­dings werde ich diese Gabe nicht mehr von dir nehmen."
sprach sie mit ihrer glockenklaren Stimme. Leichtfüßig hüpfte sie zu ihm und küsste seine Stirn. Augenblicklich begann ein brennender Schmerz durch seine Adern zu fluten, sein heißes Blut pochte in seinen Schlaefen, er drohte den verstand zu verlieren, bis ihn endlich die selige Ohnmacht empfing. Als er erwachte, wusste er dass er die Gabe erhalten hatte. Doch sein Haus und alles im Dorf erinnerten ihn an seine Fami­lie, so entschloss er sich auf eine Reise zu gehen. Er zog über grüne Wiesen und steinige Aecker, vorbei an majestaetischen Bergen und reißenden Flüssen. Weit hinaus in das Land. Nach endlosen Tagen des Wanderns, sah er einen Bauer mit freundlichen Laecheln sein Feld bestellen; doch er sah nicht nur dass, er sah tiefer, er konnte se­hen, wie der Bauer seine Frau schlug und seine Tochter schaendete, bei jedem Schrei seiner Frau, bei jedem Wimmern seiner Tochter laechelte der Bauer selbstzufrieden in sich hinein. Als der Mann das sah rannte er, so schnell und so weit seine Füße ihn trugen, bis er unter einem Baum zusammenbrach und schlief. Am naechsten Tag weckte ihn eine runzlige alte Frau. "Wollt Ihr  einen Schluck Wasser, Reisender?" Er sah sie an, sah ihre Lachfalten, Runzeln, ihre Kraehenfüße; doch das war nicht alles was er sah, er sah ihre Schwester, die hinter ihr stand, blasse aufgedun­sene Haut, nasses Haar, blutunterlaufene Augen, trübe Augen.
"Moerderin, Moerderin!"
schrie sie. Doch die alte Frau mit den Lachfalten laechelte ihn an. Und wieder lief er so schnell und so weit seine Füße ihn trugen. So rannte er zu einem Teehaus. Ein schrecklicher Mord trug sich in dem Teehaus zu, die Besitzerin lag mit ei­nem Messer im Rücken in einer Blutlache. Ersto­chen. Er sah auch die Moerderin, eine jung Frau, schoen anzusehen, das Haar schwarz wie die Nacht, Lip­pen so rot wie der Mohn, der am Feld­rand blüh­te; doch er sah nicht nur das, er sah tiefer, ein kleines, weinendes, Maedchen kniete vor ihm, ein Messer in der Hand. Die Lippen aufgeplatzt, die Wangen von Schlaegen geroetet, die Haende vom Blut verschmiert. Und sie weinte.....

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