Montag, 19. Oktober 2009
Gefallene von Lycaon
Gefallene


"Fressen.....,quaelen.......,toeten......, das soll eure Strafe sein."
Diese Worte hallten immer wieder in Araels Kopf wieder. Jede Minute, jede Sekunde. Jeden Tag ,jede Nacht litten sie Schmerzen, Schmer­zen die ihnen schon laengst den Verstand ge­nommen haette, doch sie konnten ihn nicht verlieren, denn Gott hatte es ihnen verboten. Leid, Hass, Schreie, dass war ihre Welt, denn sie sind die Ge­fallenen. Arael war mit, Iroul in eine Familie ein­gefahren. Heiße Traenen ver­gießend, fraßen sie an den Eingeweiden einer Frau und zweier Kin­der, verdrehten ihren Ver­stand. Den Vater schonten sie, nur, um ihn ei­ner noch qualvolle­ren Strafe zuzuführen. Mit­leid fuhr in Iroul's Geist  doch konnte er nicht inne halten, ewig mussten sie Leiden denn sie selbst machten sich zu den Schlaechtern die sie nun waren. Sein Bruder Ramiel musste einem verliebten Koehler die Seele nehmen, nur um seiner Geliebten Schmerz zu bringen. Er hatte Ramiel gesehen als er die Seele in die Hoelle brachte, die Augen trüb, der Blick abgestumpft, eine gemarterte Seele, ein Gefallener. Oft musste Iroul an die Geschichte denken die ihn zu einem Gefallenem gemacht hatte, die Ge­schichte seines Fall's.
Gott schuf sich Untergebene mit nahezu unbe­grenzter Macht, doch ohne Seele um sie vor Leid zu schützen. Aeonen und Aeonen herrschte Frie­den und Glück im Pantheon, bis Gott die Men­schen schuf. Warum Gott die Menschen schuf? Gott war einsam; er hatte zwar seine Engel doch die vermochten ihn nicht recht zu verstehen, denn sie hatten zwar Macht aber doch keine See­le. So schuf Gott die Menschen. Als einige Engel dies sahen fühlten sie sich unfair  behandelt un­ter ihnen waren auch Arael, Iroul und Ramiel. Voller Zorn traten sie vor Gott. Den Gott der sie geschaffen hatte. Der Gott für den sie existierten. Den Gott der sie verraten hatten. Sie betraten die Halle, in der es keine Fenster gab, und doch war es dort immer warm, immer wehte ein frischer Wind. Gott saß auf seinem Thron aus weißem Marmor und betrachtete voller Zuversicht sein neues Geschöpf. Ihr schlohweißes Haar rahmte ihr unschuldiges Gesicht ein. Ihre weiße, fast durchsichtige Haut, ihre roten Lippen so weich und glaenzend, ihre Augen so voller Liebe und Gnade. Ein azurblaues Kleid schlug sanfte Wellen, wie der ruhige Ozean. "Gott!" rief Michael, ihr Anführer "du schufst selbst die Menschen mit einer Seele und uns willst du sie vorenthalten?"
Gott sah Michael an
"Eine Seele bringt euch mir nicht naeher son­dern sie treibt einen Keil zwischen uns, meine Engel. Ich gab euch keine Seele um euch zu schützen, denn habt ihr keine Seele seid ihr auch frei von Leid"
"So gib uns eine Seele, Gott, der du dich ge­recht nennst, denn wir koennen selbst ent­scheiden ob wir beschützt werden wollen oder nicht." Eine einzelne Traene verunzierte das Antlitz Gottes.
„So sollt ihr eine Seele erhalten, meine lieben Freunde.“
Gottes Stimme bebte vor Trauer. Sie erhob sich, und küsste jedem Engel sanft auf die Stirn. Die Engel spürten die Seele in sich, sie verstanden Dinge die sie nie zu verstehen mochten. Die En­gel wollten tanzen, so groß war ihre Freude über die Seelen die sie erhalten hatten doch wieder er­hob sich die Stimme Gottes.
"Jetzt habt ihr alle eine Seele, doch habt ihr euch gegen mich aufgelehnt, und da ich Gott bin, der der sich der Gerechte nennt, muss ich euch be­strafen. Voller Trauer werde ich euch nun leiden sehen, ohne Seele ward ihr mir gleichgestellt, doch nun habt ihr euch mit dem Menschen gleich gemacht." 
Ihre stimme zitterte wie die einer alten Frau
"Fressen....., quaelen......, toeten......, das soll eure Strafe sein."
Gott bannte die Engel aus dem Pantheon, und trauerte denn durch das was sie Geschaffen hat­te, hatte sie alles andere verloren. Die Engel, die Wesen die aus dem Essenz des Guten be­standen, hatten gesündigt. Nun waren sie dazu verdammt den Menschen Leid und Verzweif­lung zu brin­gen, doch litten nicht die Men­schen die groeßten Qualen, sondern die Gefal­lenen.
Arael horchte tief in dich hinein. Seine Seele schrie vor Schmerz, Arael wollte weinen doch konnte er nicht. Er sah die Zukunft der Familie. Der Vater der in der Hölle Qualen litt die nie­mand in Worte fassen konnte, Mutter und Töch­ter fuhren auf in den Himmel, doch wa­ren sie al­lein, einsam, schweigsam. Immer wie­der zuckten Bilder des Leids durch seinen Geist, so viel Leid dass er in den unzähligen Jahren verursacht hat­te. Selbst zur Hoelle ge­fahrene Sünder konnten auf  Vergebung hof­fen, doch sie nicht, denn so lange es Menschen gab mussten sie weiter toeten weiter sündigen. Und für jede Sünde würden sie gestraft wer­den. So war es schon immer, und so würde es auch immer sein.
So fraßen sie......so quaelten sie.......so toeteten sie........und so weinten sie.

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