Sonntag, 18. Oktober 2009
und die erste Geschichte
Das Mädchen am Fenster

Einst lebte einst schön anzusehendes Mädchen in einem großen Anwesen.
Mit diesem Mädchen lebten viele Diener und Knechte, Mägde und Gärtner, Zofen und Köche.
Trotzt all der bediensteten war das Mädchen einsam, niemand war da mit dem sie wirklich hätte Reden können. Die Diener und Zofen waren zwar alle freundlich und nett, doch betrachteten sie, das Junge Fräulein nicht als Freundin sondern nur als Arbeitgeberin.
Zudem war das Mädchen schwer krank, wegen ihres Gebrechens konnte sie das graue, beängstigend kalte Anwesen nicht verlassen. Hätte sie es doch einmal versucht, so hätte es sie schnell dahingerafft. Deshalb saß sie Tag ein Tag aus in ihrem hohen Zimmer und sah aus dem Fenster. Täglich betrachtete sie die Menschen, die geschäftig auf der staubigen Straße endlang eilten, sie betrachtete die schwarz gekleideten Geschäftsmänner, die kokett lachenden Pärchen, die lachenden, schreienden Kinder.
Eines Tages jedoch sie erblickte sie einen jungen Mann der bei einem Zeitungsjungen stand und die Schlagzeilen des Tages überflog. Gekleidet in eine schwarze, knöchellange, Hose, ein weißes Hemd und einer schwarzen Schlägermütze, hob er den Kopf und sah sie direkt an.
Das Mädchen war zugleich erschreckt und verzückt, bis jetzt hatte noch niemand hatte direkt in ihr schönes Gesicht gesehen.
Gerade als das Mädchen aus ihren Gedanken erwachte und wieder zu dem Mann sehen wollte, war er verschwunden.
Der Mann, der gerade noch nach oben gesehen hatte, war über die Straße, zu der Pforte des Anwesens, er wollte mit dem Mädchen sprechen, es sehen, vielleicht sogar Arm in Arm mit ihr durch den Park spazieren. Doch am Tor wurde er aufgehalten, es sei unmöglich wurde ihm gesagt. Der Jüngling ging nach Hause um zu überlegen, nachzudenken wie er dieses wunderschöne Mädchen besuchen konnte. Er ging auf und ab, ohne einen Einfall zu haben, er betete zu Gott, sogar zum Teufel und allen mächtigen Wesen die er kannte, doch geschah nichts. Resignierend legte er sich nieder und viel in einen unruhigen Schlaf. Am morgen darauf, erwachte er mit einem seltsamen Gefühl, er fühlte sich seltsam leicht. Seine Daunendecke lag nicht mehr auf ihm sondern unter ihm. Er schwebte mitten im Raum, weder auf dem Boden, noch an der Decke. Er wollte sich bewegen, spannte seine Muskeln an, doch es geschah nichts, bis er sich vorstellte wie er zu seiner Tür schwebte. An seiner Tür wollte er die Klinke greifen, doch fuhr seine Hand durch das Eisen ohne auch nur einwenig Widerstand zu erfahren. Nach dem ersten Endsetzen erkannte er das dieser Umstand ein Geschenk war. Ohne umwende Schwebte er durch Mauerwerk und Eisenplatten, zur Villa des Mädchens, um bei ihr zu sein.
Das Mädchen war zwar immer noch allein, denn sie konnte den jungen Mann weder sehen noch hören oder gar spüren, doch gab es ab diesem Tag eine wärme die sie umgab.
So begleitet der junge Mann Tag um Tag, Jahr um Jahr, das Fräulein durch ihr anwesen, bis zu dem Tag an dem die unsägliche Krankheit dem Mädchen ein tödliches Fieber. In ihrem Delirium riss sie die Augen auf, zum ersten mal in ihrem Leben sah sie den Mann. Sofort begriff sie dass er all die Jahre bei ihr gewesen war. Sie streckte die ihre zittrige Hand nach ihm aus, er wiederum legte seine durchscheinende in ihre. Mit einem Lächeln im Gesicht, verließ sie diese Welt, in dem Moment in dem auch ihr ständiger Begleiter wie eine Kerze im Wind verging.

created for my angel by Insa's Demon

... comment